14.04.2022 - 23.04.2022
Osterreise in den Süden Baden-Württembergs (933 km)
Das Motto lautete: "Wir fahren dorthin, wo das Wetter schön ist!". Genau so haben wir es gehalten. Die Recherche in der Woche vor dem Urlaub verhieß, dass wir im Südwesten Deutschlands sehr günstige Wetterbedingungen antreffen könnten, um dann dort neue Ecken unseres wunderschönen Landes kennenzulernen und dies mit einigen Radtouren zu verbinden.
Zunächst steuerten wir am Donnerstag Ladenburg an. Auf dem dortigen Stellplatz wollten wir uns mit Freunden treffen. Kurz bevor wir Ladenburg erreichten kam ein Anruf: Der Stellplatz ist leider komplett belegt. Nun hieß es, eine Alternative zu finden. Wir entschieden uns, einen Parkplatz einer Sportanlage in Heidelberg anzusteuern. Dort konnten wir unsere Mobile tatsächlich abstellen.
Freitags fuhren wir gemeinsam mit unseren Freunden in die Innenstadt Heidelbergs. Natürlich steuerten wir zunächst das Schloss an. Leider steht von dem ursprünglichen Schloss nicht mehr viel Originalsubstanz. Es ist aber dennoch eine beeindruckende Anlage.
Anschließend war die Heidelberger Innenstadt das Ziel. Das Wetter war schön - die Innenstadt war voll. Wir hatten Glück, dass in einer Eisdiele in der Fußgängerzone noch ein Tisch frei war. Wir ließen uns das Eis schmecken...
Da wir noch Zeit hatten und auch ein Tagesticket für den Verkehrsverbund, entschieden wir, mit dem Bus auf den Königstuhl zu fahren. Von dem gut 570 Meter hohen Berg hat man einen wunderbaren Blick auf die Ebene des Rhein-Neckar-Raums. Auch die markanten Berge des Pfälzer Waldes waren zu sehen.
Während unsere Freunde mit dem Bus die Rückfahrt nach Heidelberg antraten, sind wir zu Fuß die Himmelsleiter hinangestiegen. Wie viele "Stufen" diese hat, ist umstritten. Man findet Angaben zwischen 1.300. und 1.600 Stufen. Egal, wie viele es tatsächlich sind: Wir kamen unten an und hatten "Beine wie Gummi"!
Am Samstag hieß es Abschied nehmen. Während unsere Freunde noch im Rhein-Neckar-Gebiet blieben, fuhren wir weiter in den Süden. Ziel sollte der Stellplatz in Sasbachwalden sein. Als wir ihn erreichten, müssten wir aber feststellen, dass er voll besetzt war. Daher entschieden wir, dass wir nach Achern fahren und dort schauen, ob noch ein Platz für uns frei ist. Wir hatten Glück! Also nutzen wir den Stellplatz Achern als Ausgangspunkt für unsere ersten Radtouren.
Noch am Samstag packten wir die Räder aus und machten uns auf den Weg nach Baden-Baden. Die Hinfahrt war ordentlich anstrengend, da uns ein heftiger Wind entgegenblies. Da hieß es ordentlich "ackern". Allerdings wurden wir in Baden-Baden auch belohnt. Bei unserem kleinen Streifzug durch die Stadt konnten wir uns einen Eindruck darüber verschaffen, warum die Stadt so viel Renommee hat. Überall exklusive Geschäfte aber auch sorgsam gepflegte Sehenswürdigkeiten. Wenn man sich dann den Zustand unseres sehr gut bekannten Staatsbades Bad Ems vor Augen führt...
Für den Sonntag stand Strasbourg auf dem Programm. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in die sehenswerte französische Stadt. Natürlich wollten wir das Münster sehen. Es ragt deutlich aus der Bebauung der Stadt hervor, so dass wir es leicht ansteuern konnten. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten, streiften wir noch ein wenig durch die Altstadt um das Münster herum. Die Stadt war rappelvoll, die Gastwirte hatten ordentlich zu tun.
Auf dem Rückweg entschieden wir, in Kehl, durch das wir zwangsläufig fahren mussten, noch einen Abstecher zum Werk des Wohnmobilherstellers Bürstner zu machen. Wir wollten doch mal sehen, wo unser Fahrzeug produziert wurde. Das Werk liegt am Ende einer Landzunge (Halbinsel) am Rhein. Auf dem Weg zu Bürstner mussten wir wieder einmal gegen den heftigen Wind ankämpfen. Wir hatten das Gefühl, er wollte uns daran hindern, unser Ziel zu erreichen. Aber er konnte uns nicht stoppen. So konnten wir einen Blick über den Zaun werfen und viele schöne, neue Wohnmobile bewundern.
Am Montagmorgen hieß es dann Aufbruch. Weiter ging es Richtung Süden. Wir wollten in das Breisgau und hatten Bad Krozingen als Ziel auserkoren. Auch hier hatten wir wieder Glück: Auf dem Stellplatz fanden wir noch einen freien Platz. Er war dann Ausgangspunkt für weitere Radtouren. Nach unserer Ankunft holten wir die Räder aus der Heckgarage und machten uns auf den Weg nach Freiburg. Auch in Freiburg streiften wir ein wenig durch die Innenstadt. Das Freiburger Münster mussten wir selbstverständlich ansteuern. Eine Empfehlung für Rennradler: Achtet auf die Schienen der Straßenbahn! Sie können weg echt gefährlich werden...
Nach einer kleinen Stärkung machten wir uns wieder auf den Weg nach Bad Krozingen. Natürlich mussten wir wieder gegen den Wind ankämpfen.
Für den Dienstag hatten wir Breisach und Neuf Breisach (Frankreich) auf dem Programm. Wieder schönes Wetter, wieder ordentlich Wind. Der Kern von Breisach liegt auf einer Anhöhe, die früher befestigt war. Viel steht von der früheren Bebauung leider nicht mehr. Dennoch lohnte sich der Weg über die steile Auffahrt auf den Hügel. Vom Plateau des Breisacher Münsters St. Stephan aus hat man eine guten Blick nach Frankreich. Natürlich auch die Erhebungen des Schwarzwaldes, wie den Schauinsland oder den Feldberg, kann man wunderbar sehen.
Nach einer kleinen Stärkung führte der Weg uns dann nach Neuf Breisach. Dabei handelt es sich um eine ehemalige französche Festung, von der aber außer den äußeren Mauern auch nicht viel erhalten ist. Imposant ist die Anlage dennoch.
Nach einem kleinen Streifzug durch die Straßen Neuf Brisachs traten wir die Rückfahrt nach Bad Krozingen an. Wir wählten den Weg über Fessenheim und lernten so auch die schönen Radwege auf der französchen Seite kennen.
Mittwoch brachen wir nach dem Frühstück in Bad Krozingen auf. Wir fuhren nach Donaueschingen, da wir uns die Quelle der Donau anschauen wollten. Auch in Donaueschingen hatten wir wieder Glück und fanden bei unserer Ankunft in der Mittagszeit einen freien Platz auf dem Wohnmobilstellplatz vor.
Die restliche Zeit des Tages nutzten wir für einen kleinen Bummel durch die Innenstadt. Leider sind auch in dieser Stadt infolge des zweiten Weltkriegs nicht sonderlich viele alte Gebäude erhalten.
Am Donnerstag holten wir die Räder raus und machten eine Radtour vom Donauursprung - dem Zusammenfluss von Breg und Brigach - bis zur Donauversickerung bei Immendingen. Zwischenzeitlich war die Donau schon zu einem kleinen Flüsschen mit 20 - 30 Metern Breite angeschwollen. An der Versickerung bei Immendingen bleibt dann nur noch ein Rinnsal von gut 2 Metern Breite übrig.
Freitags brachen wir dann die Zelte in Donaueschingen wiederum ab und fuhren weiter in das ca. 30 Kilometer entfernete Tuttlingen. Wieder war uns das Glück hold und wir fanden einen freien Platz auf dem Stellplatz. Von Tuttlingen aus wollten wir die nächsten 25 Kilometer der Donau unter die Räder nehmen. Wir fuhren in einem größeren Bogen südlich der Donau über das Land nach Beuron. Dort liegt das sehr sehenswerte Benediktiner Kloster im Bereich des sogenannten Donaudurchbruchs.
Von Beuron aus nutzen wir dann den Radweg entlang der Donau, um wieder nach Tuttlingen zu kommen. Die Fahrt auf diesem Abschnitt war beeindruckend. Immer wieder findet man steil aufragende schroffe Felsen neben der Donau. Imposant der Anblick von Schloss Bronnen.
Nach acht kilometerreichen und sonnigen Tagen und dem Besuch zahlreicher sehenswerter Orte machten wir uns am Samstag wieder auf den Weg nach Hause.