14.06.2022 - 20.06.2022
Wandern im Kleinwalsertal (1.053 km)
Das verlängerte Wochenende (einschließlich Fronleichnam) wollten wir für eine Reise in die Bergwelt des Kleinwalsertals nutzen. Die Wahl des Ziels fiel uns auch insoweit nicht schwer, weil wir die Reise mit einem Besuch bei unserer lieben Freundin Annabèlle verbinden konnten, die es der Liebe wegen dorthin "verschlagen" hat.
Um dem zu befüchtendem Reiseverkehr am Mittwoch ein wenig aus dem Weg zu gehen, starteten wir bereits am Dienstag in den Süden.
Zunächst steuerten wir Heidelberg an. Wir wussten audgrund einer einige Wochen zurückliegenden Reise, dass es dort einen öffentlichen Parkplatz an einer Sportanlage gibt, auf dem man - zwar ohne jegliche Ver- und Entsorgung - gut und ungestört mit dem Wohnmobil stehen kann.
Als wir gegen 20 Uhr den Parkplatz erreichten, war bereits absehbar, dass die Nacht sicherlich wieder ruhig werden würde, der Schlaf aber ein wenig früher als sonst enden könnte. Der Grund: In unmittelbarer Nachbarschaft war eine Baustelle eingerichtet.
Die Bauarbeiter waren doch tatsächlich ein wenig gnädig mit uns. Sie starteten ihre Arbeit um acht Uhr und beschallten den Platz mit einem Rammstein-"Konzert". Sie verfolgten die Absicht, uns damit aus den Federn zu schmeißen...
Nach dem Frühstück machten wir unser Fahrzeug dann abfahrtbereit u
nd es ging weiter in Richtung unseres eigentlichen Ziels.
Zumindest bis Pforzheim hatten wir dann freie Fahrt. Doch kurz vor der "Goldstadt" Pforzheim wartete er auf uns: Der obligatorische Stau! Gute acht Kilometer mussten wir uns vorwärtsquälen. Aber dann hatten wir wieder freie Fahrt - ersteinmal... Denn der nächste Stau lauerte bereits hinter Stuttgart rund um Wendlingen. Auch dort hieß es wieder Geduld haben und Nerven bewahren. Damit aber nicht genug. Bereits am Drakensteiner Hang stockte der Verkehr erneut. Auch bei Ulm kam der Verkehr wieder zum Erliegen. Nach sieben Stunden Fahrt (für etwa 340 Kilometer) erreichten wir dann unser Ziel, den Campingplatz Zwerwald in Riezlern.
Dort wartete bereits unsere Freundin Annabèlle auf uns.
Für den Fronleichnamtag verabredeten wir uns mit Annabèlle und ihrem Freund Enrico. Dieser kennt als Einheimischer natürlich die Gegend und schlug vor, dass wir einmal die nähere Umgebung wandernd erkunden. Wir starteten am Campingplatz und gingen vom Tal der Breitach in das Tal des Schwarzwasserbachs. Unterwegs verdunkelte sich der Himmel und man hörte ein fernes Grollen. Unsere Wetterapps verrieten, dass wir mit einem Unwetter rechnen mussten. So entschlossen wir, uns dann wieder auf den Weg in Richtung Ausgangspunkt unserer Tour zu begeben. Als wir noch drei Fußkilometer vor uns hatten, begann es zu regnen. So stapften wir dann entlang der Straße auf kürzestem Weg in Richtung Riezlern. Als wir dann den Ort erreichten, passierte genau das, was zu erwarten war: Es hörte auf zu regnen.
Am Freitag hieß es erst einmal ausschlafen. Nach einem späten Frühstück machten wir uns vom Campingplatz aus auf den Weg in das Wildental. Enrico hatte uns empfohlen, den Weg durch das Tal bis zur Fluchtalpe (1.390 m üNN) zu gehen und von dort aus noch bis zum "Wilden Tobel" aufzusteigen. Dort sei der größte Wasserfall des Kleinwalsertals. Seiner Empfehlung folgend, klettern wir noch den schmalen Pfad hinauf bis zum Wasserfall. Die Mühen lohnten sich. Es war nicht nur imposant, den Wasserfall zu erleben, auch die Aussicht talabwärts lohnte sich.
Auch für Samstag war wieder eine Wanderung geplant. Auf Enricos Empfehlung hin wollten wir das Kleinwalsertal entlang des Oberen Panoramaweg durchwandern. Mit dem Bus fuhren wir bis zur Haltestelle Fuchsfarm. Von dort aus hieß erst einmal "Höhenmeter machen". Der Panoramaweg führt entlang einer Höhe von etwa 1.400 m durch das Tal. Er gewährt einen tollen Blick auf die den östlichen Kamm des Kleinwalsertals und auf das Massiv des Großen Widdersteins, mit 2.533 m der höchste Berg des Kleinwalsertals. Am Ende des Kleinwalsertals stiegen wir dann nach Baad ab, dem kleinen Örtchen am Ende des Kleinwalsertals. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus wieder zurück nach Riezlern.
Der Sonntag sollte unser letzter Aufenthaltstag im Kleinwalsertal sein. Zum Abschluss wollten wir gemeinsam mit Annabèlle und Enrico noch einen Ausflug machen. Bei herrlichem Wetter brachen wir zu unserem Ausflug auf. Mit der Kanzelwandbahn fuhren wir auf den Berg. Dort erwartete uns ein toller Ausblick auf die Allgäuer Bergwelt. Wir entschieden, von der Bergstation aus noch zum Fellhorn zu wandern. Der Gipfel schien zum Greifen nahe. Allerdings waren wir am Ende gut eine Stunde unterwegs, bevor wir neben dem Gipfelkreuz standen. Aber es hatte sich absolut gelohnt! Vor uns erhoben sich alle Berge des Allgäuer Hauptkamms. Was für ein Ausblick!
Am Montag, den 20.06.2022, hieß es dann Abschied nehmen vom Kleinwalsertal. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Heimweg.
Natürlich warteten auch diesmal wieder Staus im Raum Stuttgart und Heilbronn auf uns. Wir entschieden allerdings, die Autobahn zu verlassen und die Verkehrshemmnisse über die Landstraßen zu umfahren.