02.09.2023 - 16.09.2023
Reise in den Nordosten Deutschlands (2.278 km)
Es ist Samstag, der 02.09.2023, und wir fahren zum ersten Mal für zwei Wochen mit unserem Wohnmobil in den Urlaub. Ursprünglich hatten wir den Plan, nach Österreich zu fahren, uns Wien anzuschauen. Der Plan änderte sich mehrfach. Mal war der Süden Bayern im Rennen, dann wieder Österreich. Dann reifte der Gedanke, wenn absehbar ist, dass das Wetter in Dänemark schön sein könnte, dass Wir nach Jütland fahren, uns Aarhus anschauen und anschließend nach Kopenhagen fahren. Aber auch die deutsche Ostseeküste war im Rennen.
Am Morgen des 02.09.2023 trafen wir die Entscheidung, nach Dänemark zu fahren. Gegen Mittag waren wir startklar und fuhren Richtung Norden. In Hamm/westf. Spendierten Onkel und Tante noch Kaffee und Kuchen. Von Hamm aus fuhren wir noch bis Bad Nenndorf, um auf den dortigen Stellplatz zu übernachten. Dort kamen dann auch unsere neuen hydraulischen SHR-Hubstützen zum Einsatz.
Am Morgen des 03.09.2023 ging es dann weiter. Eckernförde war das nächste Etappenziel. Nach der Ankunft hofften wir, auf dem Stellplatz am Kakabellenweg noch ein freies Plätzchen zu finden. Zu unserem Bedauern war der Platz aber komplett belegt. Schnell fanden wir aber eine Alternative und wir machten anschließend einen Bummel in die Stadt und zum Hafen.
Abends trafen wir eine richtungsweisende Entscheidung: Bei der Recherche in den diversen Stellplatz-Apps stellten wir fest, dass in Dänemark recht viele Stellplätze nur bis zum 31.08.2023 geöffnet waren. Vor dem Hintergrund, dass in Dänemark nur auf Stell- und Campingplätzen übernachtet werden darf, war uns dann das Risiko zu groß, dass wir keinen geeigneten und strategisch günstigen Übernachtungsplatz finden könnten. Daher entschieden wir, statt dessen Richtung Mecklenburg-Vorpommern zu fahren.
Bevor wir uns auf den Weg machten, stand noch ein Besuch bei lieben Freunden auf dem Programm. Das erste Wiedersehen nach elf Jahren war sehr herzlich. Es gab viel zu erzählen. Noch am selben Tag ging die Reise weiter.
Auf dem Weg nach Mecklenburg-Vorpommern machten wir noch einen Zwischenstopp in Eutin. Wir steuerten den Reisemobilpark Eutiner See an und hatten Glück, dort noch eine freie Parzelle anzutreffen. Für den Folgetag, den Dienstag, nahmen wir uns eine Radtour durch die Holsteinische Schweiz vor. Am Dienstagmorgen nach dem Frühstück machten wir uns abfahrtbereit. Grundlage für die Route war ein Vorschlag aus der Komoot-App. Von Eutin aus strampelten wir zunächst nach Bosau. Weiter ging es südlich um den Großen Plöner See über Damsdorf. Vorbei am Stocksee fuhren wir nach Plön. Dort steuerten wir das im 17. Jahrhundert erbaute Schloss und die Altstadt an. Nach einem kurzen Bummel fuhren wir über Malente wieder zurück nach Eutin. Auch dort steuerten wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten an. Erstes ziel war der auf einer Anhöhe stehende Wasserturm. Sehenswert war aber auch das Eutiner Schloss mit dem angrenzenden Park.
Die Daten unserer Radtour: |
05.09.2023 66,62 km 3:10:42 Gesamtzeit 21,0 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit 554 Höhenmeter 25 °C Durchschnittstemperatur |
Am Mittwoch, den 06.09.2023, ging unsere Reise dann weiter. Wismar war das nächste Ziel. Die Hansestadt Lübeck ließen wir links liegen, da wir sie bereits in der Vergangenheit besucht hatten.
In Wismar steuerten wir den Stellplatz an und hatten Glück, dort noch eine freie Parzelle anzutreffen. Das Fahrzeug eingeparkt, Stützen ausgefahren, ab in die Stadt.
Bei hochsommerlichen Temperaturen gingen wir in die Stadt. Erstes Ziel: Ein Eissalon. Anschließend lerkundeten wir die Innenstadt Wismars. Dort steht auch das Stammhaus der ehemaligen Karstadt Warenhauskette.
Am Folgetag stand dann wieder eine Radtour auf dem Programm. Von Wismar aus steuerten wir bei schönem Wetter die Insel Poel an.
Die Daten unserer Radtour: |
07.09.2023 45,78 km 2:17:10 Gesamtzeit 20,0 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit 219 Höhenmeter 28 °C Durchschnittstemperatur |
Nach dem Frühstück wollten wir uns dann noch die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, Schwerin, anschauen. Etwa 30 Kilometer südlich von Wismar liegt Schwerin umgeben von einigen Seen. In Schwerin hat sich seit dem Fall der innerdeutschen Grenze viel getan. Es ist eine schmucke Landespauptstadt geworden. Highlight ist natürlich das Schloss, welches das Landesparlament beherbergt.
Nach unserem Aufenthalt in Schwerin ging die Reise weiter nach Stralsund. Wieder einmal bei herrlichem Wetter führte uns der Weg dann entlang der A20 nach Osten. In Stralsund versuchten wir unser Glück beim Stellplatz "An der Rügenbrücke". Leider war dieser aber komplett belegt. So machten wir uns auf die Suche nach einer günstigen Stelle abseits des hektischen Stadtgeschehens. Wir hatten Glück und fanden eine Zufahrtsstraße zu einem kleinen Gewerbebiet. Von dort aus war es aber immer noch möglich, zu Fuß in die Innenstadt zu marschieren.
Am 09.09.2023 erkundeten wir dann die Hansestadt Stralsund. Die Stadt liegt auf einer Anhöhe. Das Stadtbild wird durch die alles überragenden Kirchen geprägt. Die Altstadt ist ganz schön anzusehen. In der Fußgängerzone gibt es schmucke Geschäfte. Weiter ging es zum Hafen. Von dort aus hatten wir auch einen Blick auf die Insel Rügen, die wir ein anderes Mal erkunden möchten.
Nach unserem Stadtbummel verabschiedeten wir uns von der Ostseeküste. Neues Ziel war die Müritz. Dort steuerten wir die "Reisemobil-Marina Müritz" in der Nähe von Rechlin an.
Von dort aus wollten wir die Müritz mit dem Rad umrunden.
Bereits bei der Planung der Route zeichnete sich ab, dass man nicht unmittelbar am Ostufer entlang fahren kann, da dort ein ausgedehntes Naturschutzgebiet ist. Wir waren gespannt, wie wir radeln würden.
Am 10.09.2023 nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann los. Die Tour sollte uns im Uhrzeigersinn um die Müritz führen.Vom Stellplatz aus ging es nach Rechlin.
Weiter ging es über Röbel nach Waren. Zeitweise hatten wir den Eindruck, der starke Wind wolle verhindern, dass wir nach Waren fahren.
Nach einem kleinen Päuschen und einer Beichtigung des Ortes ging es dann weiter. Kilometerlang fuhren wir durch den "Urwald" östlich der Müritz. Straßen gibt es dort nicht. Der Radweg durch die abwechslungsreiche Landschaft führte teilweise über geschotterten Untergrund. Das war teilweise mit unseren schmalen Rennradreifen schon eine gewisse Herausforderung.
Die Daten unserer Radtour: |
10.09.2023 70,73 km 3:19:08 Gesamtzeit 21,3 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit 284 Höhenmeter 28 °C Durchschnittstemperatur |
Tags drauf nahmen wir Abschied von der Müritz. Nun fuhren wir - wieder einmal - in die Hauptstadt Berlin. Neben Besuchen von Familie und Freunden stand auch eine Radtour auf unserer To-do-Liste.
Bereits im Frühjahr machten wir eine Radtour zum Grunewald. Erst im Nachhinein stellten wir fest, dass wir dabei den Teufelsberg umrundet hatten. Da wir schon lange den Plan hatten, einmal den Teufelsberg zu besuchen.
Nun stand fest, dass wir die Radtour aus dem Frühjahr wiederholen und um einen Abstecher auf den Teufelsberg ergänzen. Genauso wie ein paar Monate zuvor waren wir erstaunt, was für Steigungen uns im Grunewald erwarten. Doch getoppt wurde das ganze dann am Teufelsberg: Bis zu 16 Prozent Steigung erwarteten uns auf den letzten zweihundert Metern! Aber die Quälerei lohnte sich.
An der Kasse entrichteten wir unseren Obulus und dann eröffnete sich uns eine ganz andere Welt.
Die einst von den Amerikanern genutzte Abhöranlage ist heute quasi eine große Graffiti-Ausstellung. Uns offenbarten sich neben der tollen Aussicht über Berlin und die Umgebung auch wunderschöne und ausdrucksstarke Graffitis.
Die Daten unserer Radtour: |
12.09.2023 71,80 km 3:22:17 Gesamtzeit 21,3 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit 340 Höhenmeter 28 °C Durchschnittstemperatur |
Es blieb aber auch noch Zeit, um nach längerer Zeit mal wieder einen Tripp in das Berliner Zentrum zu machen. Wir besuchten das Berliner Schloss, welches bei unserem letzten Besuch noch eine Baustelle war.
Berlin sollte nicht die letze Station unserer Reise gewesen sein. Am 14.09.2023 steuerten wir Weimar. Mit großem Schrecken stellten wir fest, dass direkt neben dem Stellplatz eine Kirmes stattfindet. Somit kam ein Aufenthalt dort für uns nicht in Frage. Also setzen wir die Reise fort und fuhren nach Erfurt. Beide Orte - Weimar und Erfurt - standen auch schon länger auf unseer "Reise-Wunschliste".
In Erfurt fuhren wir zum Stellplatz "Tor zur Stadt Erfurt". Dort trafen wir freie Parzellen an, sodass wir Möflichkeiten für die Übernachtungen und die Entsorgung hatten.
Nach unserer Ankunft stiegen wir an der nahe gelegenen Haltestelle in die Straßenbahn ein und fuhren in die City.
Die Zeit bis zum Sonnenuntergang nutzten wir für einen Bummel durch die wunderschöne Innenstadt. Natürlich suchten wir auch die berühmte Krämerbrücke auf. Aber auch andere historische Gebäude konnten uns verzücken.
Insgesamt waren wir von Erfurt sehr angetan. Für uns gehört Erfurt mit zu den schönsten Städten, die wir bislang besuchten.
Nicht nehmen lassen wollten wir uns übrigens noch eine Radtour von Erfurt nach Weimar (und zurück). Am 15.09.2023 machten wir uns und unsere Räder startklar. Wir radelten einen von Komoot vorgeschlagenen Rundkurs. Abseits von Hauptstraßen fuhren wir ostwärts nach Weimar. Neben ordentlichen Steigungen machte uns auch kräftiger Gegenwind zu schaffen.
In Weimar hielten wir uns nur kurz auf. Dann fuhren wir wieder nach Erfurt zum Wohnmobil.
Die Daten unserer Radtour: |
15.09.2023 67,25 km 3:26:44 Gesamtzeit 19,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit 633 Höhenmeter 22 °C Durchschnittstemperatu |
Am 16.09.2023 endete unsere bisher längste Reise mit dem Wohnmobil. Von Erfurt aus fuhren wir wieder zurück in die Heimat.
Es war insgesamt ein richtig schöner Urlaub. Wir hatten tolles Wetter, haben viel gesehen und wir haben einige lieb gewonnene Menschen wiedergesehen.